Ärzte helfen Ärzten
Es ist tatsächlich schwer, als substanzabhängiger Arzt in Deutschland
Hilfe zu bekommen!
- Während es generell für suchtkranke Menschen eine Fülle von Hilfsangeboten
gibt, sieht die Situation für einen vergleichbar abhängigen Arzt oder
Tierarzt komplett anders aus. Für einen mitten im Berufsleben stehenden
Arzt ist es ungemein schwer, Hilfe zu finden. Und noch schwerer ist
es, die Hilfe mit allen sich ergebenden Konsequenzen dann auch anzunehmen.
- Zunächst einmal bedeutet es das Überwinden einer riesige Hürde, sich
seine Sucht-Krankheit einzugestehen und sich in der Not seiner Abhängigkeit
erkennen zu geben. Über den Verlust der gesellschaftlichen Stellung
und der privilegierten Arztrolle hinaus stehen mit dem Entzug der Approbation
auch noch rechtliche Konsequenzen, finanzieller Ruin und möglicherweise
eine familiäre Tragödie vor Augen. Und all das, nachdem man jahrelang
rund um die Uhr im Einsatz war und seine persönlichen Interessen dem
Dienst an seinen Patienten untergeordnet hat. Auch ist die Suchterkrankung
ja nicht Folge eines ausschweifenden, spaßbetonten Lebensstils, sondern
meist das Resultat jahrelanger Überlastung im Arztberuf, der stets pflichtbewusst
an erster Stelle gestanden hat.
- Die Aussicht auf den Zusammenbruch all dessen, was über Jahre hart
erarbeitet wurde, und die Angst vor dem kompletten Gesichtsverlust können
tatsächlich geradezu lähmend wirken.
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